Über eine langjährige Zusammenarbeit mit Hollywood

Von Alexander Clingen (8a)

Die Förderung von Hollywood-Filmen durch das US-Verteidigungsministerium hat eine lange Geschichte. Sie hat ihren Anfang bereits bei den ersten Academy-Awards genommen. Dort gewann der Stummfilm „Wings“ in der Kategorie „bester Film“ einen Oscar.

Das Förderprogramm unterstützt Hollywood-Filmproduktionen, indem es für symbolisch geringe Summen sowohl Kriegsgerät als auch Soldaten bereitstellt. Das Programm gibt an, dass es unter anderem dafür sorgt, „militärische Geschichten genau darzustellen und sicherzustellen, dass sensible Informationen nicht preisgegeben werden“. Der größte Vorteil für das US-Militär ist es, auf die Film-Skripte Einfluss nehmen zu können, sodass nichts Militär-kritisches vorkommt. So wird zum Beispiel in dem Film „Zero Dark Thirty“ die Folter nicht als etwas Schlimmes, sondern notwendiges Mittel dargestellt, was natürlich rechtswidrig ist. 

Dass es militärische Unterstützung gegeben hat, steht oft am Ende eines Film-Abspanns im Kleingedruckten und kleingeschrieben. Dies ist gewollt, da die Werbung so nur denen auffällt, die es eh schon wissen.

Wie das Militär dich manipuliert

Spezialisiert ist das Programm darauf, mit kleinen psychologischen Tricks zu manipulieren. So tragen die meisten FBI-Agenten in Wirklichkeit keine Anzüge und sie verhaften die Menschen eher in Kampfmontur. In Filmen laufen Agenten aber in Anzügen herum, da dies ihnen mehr Professionalität verleiht. Wie das Programm dies umschreibt, sieht man an folgendem Beispiel zum Film „Daily Planet“:

Auch in der Filmkomödie „Pitch Perfekt“ werden solche Tricks angewendet, zum Beispiel wenn die Truppe in Camouflage auf einer US-Basis tanzt. Hier werden fröhliche Mädchen gezeigt, um Zuschauerinnen schon von klein auf in Richtung Militär zu polen. 

Aber wenn sich Filmemacher solchermaßen in Werke hineinreden lassen – warum machen sie das dann? Das ist relativ einfach, denn Filmproduktionen sind sehr teuer, und da bleibt oft wenig Budget für Flugzeuge und Panzer. Da kommt dann das US-Militär um die Ecke und stellt das ganze Equipment zur Verfügung, stellt Personal und verlangt nicht viel Geld. Das einzige, was man machen muss, ist ein bisschen nichtkritische Propaganda. Dies ist für die Filmemacher ein guter Deal, und sie müssen sich nicht viele Gedanken machen. Ein Beispiel ist die folgende Materialliste:

Diese Liste zeigt das Aufgebot für „Pitch Perfekt 3“, einen Musical-Film. Hier stellt das Militär Flugzeuge. Die Kosten betragen insgesamt 82.318,87 US-Dollar. Für eine Filmproduktion in dieser Größe ist das fast gar nichts. Und für das US-Militär entstehen dann solche Shots:

Das Militär erreichte mit diesem Film sehr viele, vor allem junge Menschen. Insgesamt kann man sagen, dass Filmstudios den Deal akzeptieren, da es für sie sonst sehr viel teurer wäre. Der Gewinner dieses Deals ist das US-Militär, da es so weltweit Leute erreicht und Werbung machen kann. 

Die Hauptquellen hierzu sind die Dokumente aus dem DOD (Department of Defense) und ein Artikel auf der DOD-Webseite. Unter dem folgenden Link informiert das US-Verteidigungsministerium über seine Ziele und ihre Umsetzung: https://www.defense.gov/News/Inside-DOD/Blog/Article/2062735/how-why-the-dod-works-with-hollywood/

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