Nur ein Essay, der dich durcheinander bringen wird

Von Zoi Petkou.

Heute Morgen hatte ich ein komisches Erlebnis. Ich war in der Schule und kam zu spät zum Unterricht. Ich öffnete mein Spind und plötzlich kam mir der Gedanke, dass dies ein Traum wäre. Wenn es wirklich ein Traum war, konnte ich verhindern, zu spät zum Unterricht zu kommen. So versuchte ich aufzuwachen, bevor ich mich in der Situation befinden würde, zu spät zum Unterricht zu erscheinen. Ich schlug mit der Tür des Spindes gegen meinen Kopf, um aufzuwachen. Dann geschah das Komischste, was in meinen Leben passiert ist. Es war ein Kampf zwischen meinem Traum und der Wirklichkeit. Ich stand von meinem Bett auf, aber war immer noch in meinem Traum. Ich wusste, dass ich von meinem Bett aufgestanden war. Ich versuchte meine Augen zu öffnen, aber immer, wenn ich sie zumachte, war ich wieder vor meinem Spind. Mir war so schwindelig – bis ich schließlich nach ein paar Minuten (zu mindestens fühlte es sich so an) komplett in der Wirklichkeit präsent war. Es war ein sehr komisches Erlebnis. So wollte ich ein bisschen über dieses Thema recherchieren:

Wir meinen, wir könnten Träume von der Wirklichkeit unterscheiden. Aber wie können wir das wissen? Es gibt keinen Weg zu beweisen, dass wir nicht in einem Traum leben. Stellen wir uns vor, wir sind ein Schmetterling. Plötzlich wachen wir auf. Aber wie wissen wir, dass wir nicht mehr träumen? Wenn wir ein Mensch sind und davon träumen, ein Schmetterling zu sein, könnte es nicht sein, dass wir ein Schmetterling sind, der davon träumt ein Mensch zu sein? In Träumen passieren komische Dinge, die aber, während wir träumen, uns nicht komisch erscheinen. Also wie können wir wissen, dass wir nicht gerade in einem Traum sind, der uns komisch erscheinen wird, wenn wir aufwachen? Wir könnten natürlich versuchen aufzuwachen. Aber man kann auch in einem Traum aufwachen. Man bräuchte einen sicheren, vertrauenswürdigen Test, der beweisen würde, dass wir nicht in einem Traum leben. So einen wie den von Rene Descartes. Er sagte, dass die Ereignisse in unseren Träumen nicht mit den Ereignissen von unserem Leben übereinstimmen. Man kann nicht auf einem Schiff sein und Delphine sehen, während man in Wuppertal wohnt. Das ergibt Sinn. (Descartes‘ Test würde in meinem Traum funktionieren, da es, während ich das schreibe, der erste Tag der Ferien ist.) Dazu aber hatte Thomas Hobbes eine Kritik geäußert: Was ist, wenn wir diesen Test in unserem Traum durchführen? Bis jetzt hat niemand einen Beweis dafür gefunden, wieso wir nicht in einem Traum leben könnten.

Man kann die Wirklichkeit nicht beweisen. Man kann nur an sie glauben. Denn unsere Gehirne versuchen immer, alles logisch zu erklären. Wenn eine Sache uns logisch erscheint, brauchen wir sie nicht mehr weiter zu untersuchen. So wie die Wirklichkeit. Jede Sache, die wir in unserer Umgebung wahrnehmen, wollen wir nicht bis ins Detail untersuchen. Denn dann bestehe die Gefahr, dass wir Zweifel aufbauen, ob diese Sache überhaupt existiert oder sie nur in unserer Vorstellung da ist. Diese Gefahr will unser Gehirn vermeiden, weil es dann die Sache nicht logisch erklären können würde.

Nach dem heutigen Erlebnis weiß ich nicht, ob ich an die Wirklichkeit glauben soll. Denn im Moment des Kampfes konnte ich echt nicht unterscheiden, was der Traum von beiden Erlebnissen war. Jeder Moment kam mir so real in meinem Traum vor. Aber ist das Reale nicht die Wirklichkeit? Das würde heißen, dass mein Traum die Wirklichkeit war.

Wer weiß? Vielleicht sind wir Schmetterlinge. Vielleicht träume ich gerade. Vielleicht habe ich nie diesen Essay geschrieben. Vielleicht stellst du dir den einfach vor. Vielleicht gibt es uns nicht. Vielleicht ist dieses Display oder dieses Blatt etwas Bizarres, was dein Gehirn als etwas Logisches erscheinen lässt.

So wirklich, wie die Wirklichkeit erscheinen mag: sie wird nie wirklich wirklich sein.

Zusammenhalt in der Gesellschaft

Von Mila H.

Oft diskutiert man heutzutage die Frage nach dem „Zusammenhalt“ in unserer Gemeinschaft. Dabei stellt man sich unter Zusammenhalt etwas vor, was eine Gruppe betrifft, allerdings geht dieses Thema jede einzelne Person an. Denn nur in der Anstrengung jedes Einzelnen kann man meiner Meinung nach zu einem zufriedenstellenden Zusammenhalt in einer Gemeinschaft, Schulgemeinschaft, Klassengemeinschaft … kommen. In früheren Zeiten hat man zusammengehalten, Krisen bewältigt, man hat sich getroffen, man hat sich unterstützt und sich gegenseitig wieder aufgebaut. Das ist das Empfinden vieler Menschen, egal ob jung oder alt. Und heute? 

Betrachten wir in der Annahme dieser Situation „unsere Gemeinschaft“. Heute lässt man andere, sogar Freunde, schneller im Stich, verpetzt sie bei Lehrern, verrät Geheimnisse, belächelt sie bei schlechten Noten oder lacht über Schwächen. Ist das neue Motto „Runtermachen“, „Durchkommen“? Was bringt denjenigen dieses Verhalten? In dieser schwierigen momentanen Situation, mit einer nicht endenden Pandemie und einer unsicheren Lage durch einen Krieg in der Ukraine, mitten in Europa, sollte man in diesen Zeiten nicht stärker aufeinander achtgeben und zusammenrücken? Man sollte sich untereinander helfen, Ängste teilen, Schwächen überwinden, anderen Hilfe anbieten, Momente der Freude gemeinsam empfinden und den Begriff „Zusammenhalt“ wieder auferstehen lassen. Es muss doch uns als Schüler*innen, Mitschüler*innen, Freund*innen möglich sein untereinander zu helfen, Hausaufgaben Erkrankten zu schicken, bei schlechten Noten gemeinsam zu lernen, um unser gemeinsames Ziel zu erreichen. Aber „Zusammenhalt“ gibt es heutzutage fast nicht mehr…warum? Vielleicht weil viele Menschen, Schüler*innen sich nur noch um ihre eigenen Angelegenheiten, Erfolge, Misserfolge kümmern? Weil sie sich nicht mehr mit den Sorgen und Problemen auseinandersetzen wollen? Oder weil wir alle verlernt haben während der Pandemie auf andere genau zu schauen? 

Aber wenn wir alle es nicht mehr schaffen, ein Gefühl von „Zusammenhalt“ zu entwickeln, Verantwortung nicht nur für uns, sondern auch für unsere Mitmenschen, Mitschüler*innen zu übernehmen…existiert dann Zusammenhalt überhaupt noch? Welche Bedeutung müssen wir diesem Begriff beimessen? Jede einzelne Person unserer Gemeinschaft, Schulgemeinschaft, Stufengemeinschaft kann und muss einen Beitrag dazu leisten, dass aus unserer Gemeinschaft eine Gemeinschaft in Zusammenhalt wird. 

So sagte Erwin Ringel: „In einer Gemeinschaft wird aus vielen ICH ein WIR.“

Und auch wir sollten es zukünftig schaffen, wieder mehr ein „Wir“ zu werden als nur ein „ICH“. Denn Lernen, Lachen und Dinge teilen acht meist in einer zusammenhaltenden Gemeinschaft größeren Spaß!

Was wäre, wenn …

Von Milia H.

Was wäre, wenn ich wieder leben dürfte? Das Leben vor Corona, vor allem Übel … 

Es war der 1. Juni 2023. Ich dachte nur: „Na großartig, wieder Maske aufsetzen, Abstand halten und bloß nicht krank werden.“ Das waren meine Gedanken jeden Morgen, seit 4 Jahren. Was sollte ich denn sonst tun, einfach weiterleben konnte ich nicht, es war eine Pandemie, nicht nur eine Grippe! So schlurfte ich wie immer zum Frühstück und fing an zu essen. Doch dann passierte es, ich konnte meinen Ohren nicht trauen; meine Eltern planten ein Treffen mit unseren alten Freunden. Ich wusste erst gar nicht, was ich sagen sollte, aber dann wendete ich ein: „Hallo? Es ist doch Corona!“ Sie meinten nur, dass doch alles seit Mitternacht vorbei wäre. Ich war mir nicht so sicher, ob sie mich auf den Arm nahmen oder die Wahrheit sagten. Sofort schaltete ich die Morgennachrichten an, um endlich der Wahrheit ein Stück näher zu kommen, und sie erklärten die Pandemie für beendet: „Guten Morgen Deutschland, wir habe es geschafft! Wir haben die Pandemie besiegt und überwunden. Damit das so bleibt, haltet zusammen!“ Nach dieser Verkündung war ich aber irgendwie immer noch nicht überzeugt und schaltete über Alexa das Radio ein – und genau die gleiche Information, es war geschafft! Ich konnte es nicht wahrhaben … Vor Freude, dass ich mein Leben zurückhatte, weinte ich ununterbrochen und freute mich so doll, dass ich mich sofort auf den Weg in die Schule machte, um all meine Freunde endlich wieder in den Arm nehmen zu können. Aber das Schönste war, alle Mitschüler ohne Maske „neu kennenzulernen“. Nach der Schule musste ich mich beeilen, da ich nach 4 Jahren endlich wieder zum Sport gehen durfte und Basketball spielen konnte. Ich konnte endlich wieder mit dem Team auf dem Feld stehen, meine Mitspielerinnen umarmen, mit ihnen gewinnen oder verlieren, das Tollste war aber, dass wir es als Team gemacht haben – ZUSAMMEN. 

Abends konnte ich dann auch meine besten Freundinnen besuchen, die ich seit einer langen Zeit wiedersehen konnte. Wir unterhielten uns stundenlang und uns fielen so großartige Sachen ein, die wir unbedingt zusammen erleben wollen, wie ins Disneyland oder in den Europapark ohne Eltern zu fahren oder eine Weltreise zu unternehmen, in Dubai die verrücktesten Attraktionen zu besuchen und vieles mehr. Ich konnte es kaum fassen, dass endlich der Tag gekommen war, auf den ich so lange gewartet hatte, der Tag der persönlichen Freiheit und Freude. 

Ich freute mich auch endlich wieder nach Holland zu fahren oder unsere besten Freunde im Europapark zu besuchen und die Achterbahnfahrten wieder ohne Maske genießen zu können. Einfach wieder leben zu können bzw. zu dürfen. 

Als ich abends im Bett lag, machte ich mir viele Gedanken über die neue alte Situation und stellte mir viele Fragen: Wen treffe ich als nächstes? Wo fahre in den nächsten Urlaub hin? Welche Abenteuer werde ich erleben? Und vor allem: wen nehme ich dazu alles mit? 

Willkommen, Leben!

Homeschooling – Ein Erfahrungsbericht

1,5 Jahre im Homeschooling, keine Kontakte außer der mit der eigenen Familie, kein Sport, keine Ausflüge, keinen Urlaub, nichts außer Garten und Schulaufgaben und, wenn die Straßen langsam leerer wurden, der Spaziergang durch die Barmer Anlagen …

1,5 Jahre waren meine kleine Schwester Viana und ich im Homeschooling. – von Milia H.

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